Du willst damit beginnen, deinen eigenen Song zu schreiben und aufzunehmen? Dann ist dieser Blogbeirag ein guter Leitfaden für dich, der dir im Bereich Equiment und Songstruktur hilft. Anfänglich wird dir notwendiges Equipment für dein Home-Studio empfohlen, das sich im niedrigen Preissegment befindet und erschwinglich ist. Daraufhin wird auf den Aufbau bzw. Struktur eines Songs eingegangen, damit sich deine Lieder professionell und entsprechend der aktuellen Ton-und Musikindustrie klingen.
Ausstattung, um einen Song aufzunehmen
Im Folgenden wird dir eine Grundausstattung aufgezeigt, die nötig ist, damit du deinen eigenen Song aufnehmen kannst. Es handelt es hierbei um die reine Aufnahme, da davon ausgegangen wird, dass keine Ausbildung im Bereich Audio Engineering (Mixing, Mastering) besteht und deshalb ein externes Online Mixing und Mastering erforderlich ist.
PC / Laptop
Um reibungslos einen Song aufzunehmen, sollte ein leistungsstarker Rechner vorhanden sein. Gerade bei umfangreichen Liedern werden viele Spuren aufgenommen, die die Kapazität des Rechners stark beeinflussen können. Unerwünschten Verzögerungen, wie z. B. Latenzzeiten, wird so entgegengewirkt. Geeignet sind PCs und Laptops von Apple mit einem M1 oder M2 Chip. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass diese hervorragend in die Audioproduktion zu integrieren sind und mit leistungsfähigen Prozessoren ausgestattet sind.
Software/DAW
Ein Programm (DAW) für die Aufnahme von deinen Liedern ist ein Muss, sollte demnach gekauft und auf deinem PC bzw. Laptop installiert werden. Mittlerweile gibt es unterschiedliche hervorragende Programme von diversen Anbietern, die einen guten Dienst erweisen. Zu diesen zählen Audio Programme, wie z. B. Logic Pro, Ableton Live, Studio One und Pro Tools.
Vorverstärker
Da du mit einem Studiomikrofon aufnehmen wirst, das idealerweise ein Kondensatormikrofon mit einer Großmembran ist, ist es unerlässlich, dass ein Vorverstärker erworben wird. Hier bietet sich der Vorverstärker Universal Audio VOLT 2 an, der für einen Preis von ca. 170 Euro einen hervorragenden Klang bietet und für ein Einsteiger im Bereich Home-Recording einfach zu bedienen ist. Dieser Vorverstärker bietet ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis und wurde berechtigterweise auf unterschiedlichen Portalen hoch gelobt.
Mikrofon
Für die Aufnahmen im Home-Studio bietet sich das RODE NT2-A an, das für ca. 330 Euro eine hervorragende Qualität bietet. Das Mikrofon ist hochwertig verarbeitet und erzeugt einen warmen wie auch seidigen Klang. Es kommt zwar nicht an ein Neumann Mikrofon ran, punktet jedoch für den Preis ein mit einem unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis. Des Weiteren bietet das RODE NT2-A viele Einstellungsmöglichkeiten wie z. B. das Einstellen der Richtcharakteristik, der Vordämpfung und sogar ein Hochpassfilter.
Kopfhörer
Auch Kopfhörer (Bauart: geschlossen) sind für die Aufnahme im Home-Studio essentiell. Hierbei sollte man auf die Beyerdynamic DT 770 Pro für ca. 200 Euro zurückgreifen. Dieser Studiokopfhörer bietet einen sehr angenehmen Tragekomfort und verfügt über äußerst transparente Klangwiedergabe. Zudem sind diese Kopfhörer geschlossen, sodass das Instrumental nicht wieder über die Kopfhörer in die Aufnahme gelangt, was essentiell ist, da so Störgeräusche vermindert werden.
Raumakustik
Die Raumakustik im Home-Studio wird meist unterschätzt, obwohl sie ein wichtiger Faktor im Rahmen der Aufnahmequalität darstellt. Um die Raumakustik zu verbessern, sollte ein Mic Screen, Asorber, Diffusoren und Bassfallen eingesetzt werden. Hinzu sollte darauf geachtet werden, in einem relativ kleinen Raum aufzunehmen, damit die Raumreflexionen minimiert werden. Falls das Budget höher ist, bietet sich der Einsatz einer Isovox an, die die Raumreflexionen definitiv mindern kann.
Songstruktur
Wenn du dein Equipment für ein eigenes Home-Studio gekauft hast, kannst du anfangen, deinen Song zu schreiben und aufzunehmen. Hierbei sollten beim Songwiriting diverse Aspekte beachtet werden, auf die im nachfolgenden eingegangen wird.
Intro
Das Intro in einem Song kann ein relativ kurzer Abschnit eines Instrumentals sein, in welchem der Sänger mit wenigen Wörtern und Stimmeinsätzen den Song einleitet. In der heutigen Streamingzeit ist es wichtig, diesen Abschnitt relativ kurz zu schreiben bzw. zu komponieren, damit die Zuhörer bei "Laune" gehalten werden und den Song nicht skippen. Es kann zudem hilfreich sein, so früh wie möglich mit dem Stimmeinsatz zu starten, damit die Zuhörer direkt in den Bann gezogen werden und dem Interpreten bis zum Ende des Songs zuhören.
Strophe
Die Strophe dient dazu, den Inhalt zu transportieren, da hier der größte Zeitabschnitt vorhanden ist. Mit der heutigen Zeit, hat sich die Zeit von 3 Strophen auf 2 Strophen verkürzt, sodass der Inhalt nun komprimierter dargestellt werden muss. Die Strophe sollte einen roten Faden aufweisen, was jedoch nicht bedeutet, dass keine Flowwechsel stattfinden sollten, um Abwechslung und Überraschungen im Song zu bieten. Heutzutage ist es sogar üblich, dass die beiden Strophen in vielen Instrumentals nochmals in ihrer Länge verkürzt wurden, damit der Song unter 3 Minuten endet und dieser mehrmals hintereinander z. B. bei Spotify abgespielt wird. Diese Kürzung hat zur Folge, dass die Strophen noch knackiger und pointierter geschrieben werden müssen.
Refrain
Der Refrain ist der Hauptteil des Songs und diesem sollte die meiste Beachtung geschenkt werden. Mehr als der Inhalt ist hier die Melodie vorrangig, da diese catchy und leicht einprägsam sein sollte. Hinzu ist es ratsam, den Inhtalt stark zu komprimieren und keine hohe Komplexität einzubauen, um die Eingängigkeit zu unterstützen. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass der Refrain in den meisten Songs der Teil ist, der zum mittanzen und mitsingen animiert und somit als Herzstück des Songs fungiert. Wiederholungen werden im Rahmen des Songwritings gut und gerne integriert, wodurch der "Ohrwurm-Charakter" gesteigert und die Eingängigkeit gefördert wird.
Bridge
Die Bridge wird oft nach der Strophe und vor dem Refrain implementiert, um die Spannung zu intensivieren und die Zuhörer auf den Refrain vorzubereiten. Die Melodie wird in diesem Abschnitt abgeändert, wodurch Variationen entstehen können. Heutzutage ist eine Bridge aufgrund der Kürze der Songs überflüssig geworden und viele Lieder beschränken sich auf die Parts und den Refrain, um den Song in seiner Länge knapp und knackig zu halten.
Outro
Ein wirkliches Outro haben die meisten Songs gar nicht mehr und enden meist abrupt nach dem letzten Refrain, damit dieser schnell wieder von Beginn an abgespielt wird und so mehr Geld durch Streaming-Dienste zu verdienen ist. Ein Outro in einem Lied kann ein Refrain sein, der am Ende abgeändert wird oder Textpassagen bzw. Melodien beinhalten, die kurz und bündig eingesungen werden.
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